Mit Wein die Welt verändern

    SOULS PARADISE – Das Berner Start-up verkauft einen roten und einen weissen Biowein aus der Toskana und ist damit zugunsten der Natur äusserts nachhaltig unterwegs. Mit einigen tausend verkauften Weinen wurden bis jetzt rund 100’000 Bäume gepflanzt und 549 Kilogramm Plastik aus dem Meer geholt.

    (Bilder: zVg) Wein trinken für einen guten Zweck: Mike Martin und Sara Wiedmer machen es möglich mit ihrem nachhaltigen Start-up.

    Die Schweizer KMU und Start-ups sind bekannt für ihren ausgeprägten Innovationsgeist, aber auch für ihr nachhaltiges Wirken. Ein gutes Beispiel dafür ist das Berner Start-up «Souls Paradise». Dahinter steckt eine nachhaltige (Bier)Idee von Mike Martin und Sara Wiedmer, 100 Bäume für jede verkaufte Flasche Wein zu pflanzen. 2020 starten die beiden Berner mit ihrem Herzensprojekt.

    Das Projekt funktioniert folgendermassen: Mit jeder Flasche «Forest hero» werden bis zu 100 Bäume gepflanzt. Die Bäume pflanzen sie in Zusammenarbeit mit ihren Partnern in Asien, Afrika und Lateinamerika. Die Bäume werden in den Ländern gepflanzt und längerfristig geschützt, welche am meisten von der Abholzung betroffen sind. Im Mai 2022 wurde zudem noch ein Meeresschutzprojekt lanciert.

    Mit jeder Flasche «Ocean hero» wird das Meer von bis zu 10 kg Plastik befreit. Zusätzlich werden Zero Waste Konzepte gefördert. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Schweizer NGO «Trash Waste Solutions». «Souls Paradise» steht für glückliche Menschen und eine intakte Natur: «Wir möchten den Menschen die Gelegenheit bieten, mit einem alltäglichen Produkt Grossartiges zu bewirken. Wir lieben beide die Natur und wollen darum nicht zusehen, wie diese immer mehr zerstört wird, deshalb haben wir uns entschieden, etwas dagegen zu tun», erklärt Wiedmer und Martin ergänzt: «Aus diesem Grund verfolgen wir bei allen unseren Entscheidungen immer die nachhaltigste und sinnvollste Variante. Die Weine sind Botschafter unseres Projektes.»

    Nachhaltig bis ins Detail
    Die beiden Weine – ein fruchtiger Bio-Vermentino 2020 aus der Maremma und eine rote Bio-Cuvée 2018 (Sangiovese, Merlot und Cabarnet Sauvignon) aus dem Montepuliciano – stammen aus zwei Weingütern in der Toskana. Sie legen grossen Wert auf eine naturnahe Produktion. «Diverse Jahrgänge beider Weine wurden schon mehrfach ausgezeichnet. Wir haben uns für Weine aus der Toskana entschieden, weil dort die idealen Bedingungen für biologische Weine herrschen und die Transportwege nicht zu lang sind», erklärt die Berner Oberländerin. So hat der neuste Jahrgang vom Rotwein kürzlich 93 Punkte von James Suckling geholt. Der Weisswein hat dieses Jahr sogar die Goldmedaille an der europäischen BIO-Weinmesse gewonnen.

    Ausserdem sind dem Unternehmerpaar partnerschaftliche Zusammenarbeiten sehr wichtig. «Wir wollen unseren Lieferanten und Partner auf Augenhöhe begegnen.» So entstehen die Weine im Einklang mit der Natur auf Weingüter, welche grossen Wert auf Gleichberechtigung und Offenheit setzen. Die Etikette des Weines, sowie auch der Versandkarton und das Zertifikat, sind aus nachhaltigem Material, die Glasflasche aus Italien usw.

    Auch bei der Logistik setzen die Jungunternehmer auf einen sozialen Partner. Darum werden die Souls Paradise Weine von der Stiftung Domino verschickt, welche Menschen mit einer Beeinträchtigung einen geschützten Arbeitsplatz bietet. «Wir können so eine sinnstiftende Arbeit für Menschen bieten, die es schwer auf dem Arbeitsmarkt haben», so Wiedmer. Werden die Weinflaschen als Geschenkset bestellt, packt das Team von Domino auch Samenkugeln mit ein. «Wir wollen damit die Biodiversität in der Schweiz fördern. Wenn in den Gärten vermehrt verschiedene Pflanzen gedeihen, fühlen sich Bienen Hummeln und Schmetterlinge wohler», sagt Martin.

    Zugunsten der Natur: Die BIO-Weine aus der Toskana.

    Die Gastronomie im Fokus
    Das Konzept ist nicht nur im eigenen Onlineshop, bei stationären Händlern wie im Yamatuti sowie den Lola-Läden in Bern und in kleineren Quartierläden beliebt, sondern auch in der Gastronomie. Martin und Wiedmer haben auch die Gastronomie im Fokus. Das Restaurant Mühlirad in Bern gehört zu den ersten Betrieben, welche die beiden süffigen Weine auf die Karte aufgenommen hatten. Die Eniline-Bar oder das Museum für Kommunikation in Bern bieten die Weine ebenso an wie das Restaurant «AUSO» in Zofingen. Das junge Paar arbeite auch mit Caterings wie zum Beispiel «Roh & Nobel» zusammen. «Wir schätzen die Gastronomie sehr. So können Menschen den Wein bei einem gemütlichen Essen probieren. Dadurch haben wir schon viele Anfragen durch Gäste erhalten, weil ihnen der Wein so gut geschmeckt hat und sie beispielsweise auf der Suche nach Kundengeschenken für ihr eigenes Unternehmen waren.»

    Die beiden jungen Berner haben für die Zukunft noch viele Pläne und Nachhaltigkeitsprojekte in der Schublade. «Unsere Kunden dürfen sich auf viele weiter spannende Souls Paradis-Produkte freuen.»

    Corinne Remund

    www.soulsparadise.ch

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